Die Repower-Spitze gab heute an einer Medienkonferenz ihre roten Zahlen bekannt. In einem anschliessenden Interview mit Stefanie Hablützel vom Regionaljournal Graubünden versuchte Repower-CEO Kurt Bobst die Verantwortung zu vernebeln, zeigte Widersprüche in Bezug auf Öko-Subventionen und begründete seinen horrenden Lohn mit einer fehlenden lebenslangen Rente (siehe Link unten).
Trotz Millionenverlust: «Entscheidungen waren richtig»
Auf die Frage des Regionaljournals Graubünden, ob sich Repower mit seinen Grossprojekten im Ausland verspekuliert habe, redete Bobst wortreich um den heissen Brei herum: «Wir haben uns nicht verspekuliert. Wir haben aufgrund der Bedingungen, die auf diesem Märkten vorgeherrscht haben, Entscheidungen getroffen.» Diese Marktbedingungen hätten sich in den letzten Jahren so verändert, wie man das «vor einigen Jahren nicht in dieser Klarheit» habe voraussehen können. Im Übrigen habe man immer darauf hingewiesen, dass diese Projekte «mit einem gewissen Risiko verbunden» seien.Trotz Millionen-Verlusten ist Bobst «der festen Überzeugung», dass die damaligen Entscheidungen «richtig gewesen» seien. Aber er gibt zu: «Heute ist die Beurteilung eine andere». Also doch verspekuliert - aus heutiger Sicht.
Öko-Subventionen kritisieren und davon profitieren
Für Repower-Chef Bobst sind die Öko-Subventionen für die neuen erneuerbaren Energien des Teufels, insbesondere in Deutschland und Italien. Auch die Kostendeckende Einspeisevergütung (KEV) in der Schweiz ist ihm ein Dorn im Auge. Gleichzeitig profitierte aber Repower in Deutschland und Italien von solchen Subventionen für ihre Windkraftwerke.Angesprochen auf diesen Widerspruch musste Bobst notgedrungen zugeben: «Ja, das ist so». Repower habe «von diesen Fördersystemen im Ausland profitiert». Trotzdem ist Bobst der Ansicht, «dass die Fördermodelle insbesondere in Deutschland nicht richtig sind».